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Großprojekt mit großen Problemen

Mitte 2016 bekamen wir einen Hilferuf eines Kunden aus Freigericht. Vor uns hat er einen Loxone Partner aus seiner Region mit im Boot gehabt. Diesen musste er aber während der Bauphase vor die Türe setzen.

 

Der vorherige Loxone Partner lieferte eine ungenügende Installationsplanung ab, mit der die ausführende Elektrofirma nicht zurande kam. Nachdem das Kellergeschoss fertig gestellt war und der Bauherr mit der Leistung und Planung des Loxone Partners unzufrieden war, wurden wir hinzugezogen. Man muss aber auch sagen, dass es sich um ein sehr großes Einfamilienhaus handelt. Wenn vor allem noch ein anderes Unternehmen die Verkabelung ausführt, muss ein Loxone Planer CAD Pläne abliefern können und das Bauvorhaben auch technisch im Blick haben. Wir waren selbst überrascht, dass ein Loxone Status keine Garantie ist. Mit kleinen überschaubaren Projekten kann man schnell Partner werden. Das alleine sagt aber noch nichts über die planerische Fähigkeit aus und die Kompetenz, ein Projekt gewerkübergreifend zu verstehen.

 

Wie dem auch sei, der Kunde war froh, dass er jetzt einen verlässlichen Partner für den Loxone Teil gefunden hatte. Anfangs machte der auszuführende Elektrobetrieb einen sehr kompetenten Eindruck. Man einigte sich darauf, dass der auszuführende Elektrobetrieb im Verteilerschrank einen dokumentierten Klemmenplan übergibt und wir ab diesem Punkt übernehmen. Der Klemmenplan ist für unsere Arbeit natürlich essentiell wichtig. Auf ihm beruht die gesamte Verdrahtung im Verteilerschrank mit Loxone.

 

Zu Beginn unserer Arbeiten am Verteilerschrank haben wir explizit nachgefragt, ob der handschriftliche Klemmenplan vollständig und geprüft ist. Während den Arbeiten traten ein paar Fragen auf, die uns nicht eindeutig beantwortet werden konnten. Nochmals haben wir nachgefragt, ob der Klemmenplan auch stimmt. Das wurde wie vorher auch bejaht. Langsam aber sicher fing es an zu brodeln und am Ende unserer Arbeiten stellten wir fest, dass ein Großteil des Klemmenplans falsch ist und nicht verifiziert wurde. Natürlich ist so eine Feststellung drei Werktage vor Einzug eine Katastrophe und die Stimmungsbombe explodierte. In Sonderschichten musste die Elektrofirma uns einen neuen korrigierten Klemmenplan aushändigen. Daraufhin mussten wir in Sonderschichten die bisherige Verkabelung zurückbauen und korrigieren. Die Programmierung musste ebenfalls angepasst werden.

 

Der Kunde konnte zwar am Ende einziehen, steht aber heute noch im Disput mit dem auszuführenden Elektrofachbetrieb.

 

Dieses Projekt zeigte uns, dass auch ein Loxone Partner nicht unbedingt in der Lage ist, planerische Aufgaben zu übernehmen. Auch bei dem auszuführenden Elektrofachbetrieb zeigt sich leider erst am Ende, wie zuverlässig er ist. Schade ist aber, dass von keinem mit offenen Karten gespielt wird. Der Loxone Partner hätte sagen können, dass er das Projekt in dieser Form nicht abbilden kann. Der Elektrobetrieb hätte zugeben können, dass der Klemmenplan als Schnittstelle nicht geprüft ist und eine Verifikation benötigt. Damit hätte sich der Bauherr viel Ärger und Geld gespart.

 

Natürlich wurden bei diesem Projekt alle möglichen Loxone Funktionen implementiert und viele Detaillösungen programmiert. Als Besonderheit zu erwähnen ist die Nutzung eines Raspberry Pi als Netzwerkklingel mit einer selbst entwickelten Software zur Anbindung an Loxone. Alle Bewegungsmelder und der Klingeltaster der zwei Intercom Sprechanlagen lösen eine Videoaufzeichnung auf einer Synology NAS auf. Somit kann man die Kameras der Intercom auch hervorragend zur Überwachung mit Ereignisaufzeichnung nutzen.

Eingangsbereich

Eine von zwei Loxone Intercoms

LED Stripes im Sockel


Verteilerschrank